Mittwoch, 25. Januar 2012

Java und Bali vom 2. - 12. Mai 2011

Montag, 2. Mai 2011

Flug nach Jakarta von Hong Kong via Singapur. Der Montag ist ein reiner Reisetag! Abflug HKG 10:30 Ankunft 14:10 in Singapur. Weiterflug nach Jakarta, Landung 16:05. Visa holen, kosten 250‘000 Indonesische Rupien. Dann Immigration. Nach einer Stunde schliesslich, haben wir unseren Guide für die nächsten drei Tage getroffen, Sahat!
Mit Sahat und unserem Fahrer Ikman, machen wir uns Richtung Hafen auf. Das Be- und Entladen der Waren auf den Schiffen wird alleine durch „Man-Power“ erledigt. Sahat erzählt uns, dass so viele Menschen in Jakarta (ehemaliges Batavia) leben, dass es nicht genug Arbeit für alle hat. So laden die Menschen die Frachtensegler ohne Gabelstapler im Hafen Sunda Kelapa ab. Dies geschieht in max. zwei Tagen, sonst muss der Eigner mehr an Standgebühren zahlen. Im Notfall werden zusätzliche Akkordarbeiter angestellt.

Nach der Hafenbesichtigung sollte die Fahrt weitergehen, aber wir stehen im Feierabend Verkehr. Stau bis nach Bandung. Unglaublich diese Blechlawine! Links uns Rechts fahren Honda-Töffli an uns vorbei. Quetschen sich zwischen den Autos durch, äs isch keis luägä! Um 22:00 Ankunft im Hotel Grand Preanger in Bandung. Welcome Drink an der Bar. Wir sind Hundemüde. Trotzdem kann ich nicht einschlafen. Das Zimmer ist im Tiefkühlmodus, brrrrrrr.

Dienstag, 3. Mai 2011

Frühstück um 7:45. Sahat holt uns um 8:30 ab. Volles Programm. Fahrt zum Gemüsemarkt in Lembang. Sahat erklärt uns die Herstellung von einer Art Caramel-Kokosnuss-Zältli. Und von in einem Bananenblatt eingewickelten, geraspelten Kokosnuss Breis. Beides probiert…. Beides viel zu süss für meinen Geschmack . Zahni lässt grüssen.
Weiter geht’s zu den Früchten die uns unbekannt sind und deren Namen ich, kaum gehört, auch schon wieder vergessen habe. Geschmacklich zwischen Grapefruit und Passionsfrucht. Viele Baby-Bananen, Honig-Ananas, Berge von Avocados, Kürbissen, Salaten, Weisskohl……..

Wir fahren weiter. Ziel ist der Vulkan Tangkuban Prahu. Auf dem Weg sehen wir Gärtnereien (obligater Stooooopppppp!!) und später viele Tee Plantagen. Kurz bevor wir den Kraterrand erreichen, fahren wir durch einen schattigeren Abschnitt. Wunderschöne, weisse Datura (Engelstrompeten) säumen die Strassen!
Beim Krater angekommen, bin ich überrascht, welch buntes Treiben uns erwartet. Souvenir-Verkäufer, Guides die Touren rund um den Vulkan anbieten zu Fuss und zu Pferd.
Wir verlassen den Feuerberg und fahren nach Ciater zu den heissen Bädern (42°). Das ist genau Beat’s Temperatur. Mich verstrupfts hingegen fast. Man sollte sich nicht länger als 30 Minuten im Wasser aufhalten. Wir steigen aus dem Bad, nicht nur weil die 30 Minuten um sind, sondern auch weil eine Horde Holländer das Wasser einnimmt. Hilfe!
Mittagessen mit Sahat. Weiterfahrt an Nelken-, Avocado-, Brotfrucht und Jackfruit Bäumen vorbei. Teeplantagen und Maniokfelder links und rechts. Dazwischen hören wir immer wieder einmal den „Gesang“ des Muezzin. (Indonesien ist die weltgrösste Muslim-Nation).
Unser nächstes Ziel nun ist die bekannte Anklung-Musikschule in Bandung.
Die Vorführung beginnt mit einem Wayang Golek Spiel. Das sind Holzpuppen die durch einen Stab im Rumpf drehbar sind.
Die Puppen haben menschliche Charakterzüge, Gut, Böse, Habgierig usw. Wayang Aufführungen beinhalten immer moralische Botschaften. Normalerweise dauert eine Wayang-Golek Aufführung mehr als sieben Stunden. Wir sehen nur einen kurzen Auszug.
Danach führen kleine Kinder einen Tanz auf, herzig!
Vier junge Mädchen führen den Tari Merak Tanz (Pfauentanz) auf. Alle Vorführungen werden von einem Orchester begleitet. Schliesslich verteilen die Kinder allen Besuchern eine Anklung und nun spielen wir zusammen. Da Anklungs in allen Tonlagen verteilt werden, klingt es innert kurzer Zeit erstaunlich gut, mir gefällt es sehr.
Anklung = Musik Instrument aus Bambus. www.anklung-udjo.co.id

Nach unserem Einsatz, spielen die jungen Künstler anspruchsvolle Angklung Musikstücke. Nach der Aufführung, bringen uns Sahat und Ikman zurück in unser Hotel. Der nächste morgen wird früh beginnen, darum hüpfen wir schon bald nach dem Nachtessen ins Bett.

Mittwoch, 4. Mai 2011

Tagwache ist 6:00. Ikman ist gestern bereits mit unserem Gepäck vorgefahren. Wir machen die gleiche Strecke mit dem Zug. Sahat fährt mit uns zum Bahnhof und der Zug tuckert auch pünktlich um 8:00 los. Eine tolle Fahrt vorbei an Reisfeldern und durch kleine, bunte Dörfer.
Überall wachsen Bananenstauden, Kautschuk Bäume, Mais und Maniok.
Die Zugfahrt dauert sechs Stunden. Ich kann mich an den verschiedenen Grüntönen nicht satt sehen. Beat und Sahat hingegen, schnarchen abwechslungsweise neben mir.

Am Bahnhof von Kurjo (11 Meter über Meer) wartet bereits unser treuer Fahrer Ikman. Er bringt uns nach Wonosobo ins Hotel Kresna.
Unterwegs halten wir immer wieder einmal an und lassen uns von Sahat erklären, warum ein Durian Baum das Einkommen einer Familie sichert. Wie Kautschuk gewonnen wird. In welchem Dorf Keramik und in einem anderen Ziegelsteine hergestellt wird. Was es mit dem Familien Programm „zwei Kinder sind genug“ auf sich hat. Warum viele Indonesier Diabetiker sind und das bereits schon ab 40 Jahren. Wie man in einer Apotheke Kondome kauft und was es mit B1 und B2 in einem sumatranischen Restaurant auf sich hat. (Sahat kommt aus Sumatra).
Wir hören gespannt zu und ich staune einmal mehr, ab dem Strassenverkehr und der rücksichtsvollen Fahrweise! Wir kommen in eine Gegend die für ihre Salak-Palme, vor allem aber für die Frucht bekannt ist. Ikman besorgt uns von einem Stand ein paar der Schlangenfrüchte (die Schale erinnert an Schlangenhaut) und natürlich probieren wir sie gleich. Schmeckt sehr gut, nur zu viel, sagt Sahat, gibt Verstopfung!

Wir erreichen Wonosobo und checken ein. Sahat empfiehlt uns das Restaurant Asia. Nach einem Apéro an der Bar machen wir uns auf den Weg. Kurz vor unserer Ankunft in Wonosobo scheint es heftig geregnet zu haben. Wir weichen Pfützen und kleinen Seen aus. Das Essen ist sehr gut, Chicken Saté, Nasi Goreng mit Gemüse und Beat bestellt frittierte Shrimps und Reis. Das Essen kostet 140‘000 IR! Es hat wieder angefangen zu regnen als wir aus dem Restaurant kommen, was heisst denn da Regen. Es giesst wie aus Kübeln und entsprechend durchnässt, treffen wir im Hotel ein.

Donnerstag, 5. Mai 2011

Da der Frühstücksservice heute Morgen etwas länger dauert, (kein Buffet), verspätet sich unsere Abfahrt zum Dieng Plateau um 20 Minuten. Wir fahren durch den Regen und durch Wonosobo auf 2100 m.ü.M zum Kawak Sikidang = Brodelnder Krater. Als wir aus dem Auto steigen, schlägt uns der Schwefel Geruch zünftig entgegen und es haut uns fast aus den Socken. Unglaublich! Auf dem Weg zum Krater, laufen wir an blubbernden Schlammlöchern vorbei. Die Temperatur des Schwefelwassers im Krater beträgt 90°!

Kurze Fahrt zum Telaga Warna (Farbiger See). Baden verboten!! Der nächste Stopp ist Borobudur. Durch Dörfer, vorbei an Bananenstauden, Bambuswäldern, Reis-Terrassen, Kaffee, Kakao-, und Rambutanbäumen, Kokospalmen und Indonesischen Nüssli, erreichen wir Yogyakarta.

Es ist schon 13:00, also Zeit für ein Mittagessen. Das reichhaltige Buffet wird uns erklärt. Safran-, und normaler Reis (Nasi) gebratene Nudeln (Bami) Rindfleisch, Saté-Spiessli, Gemüse, Suppe, Sojakräcker, Mais-tätschli, Papaya, Melonen, Ananas, süsses aus Kokosnuss, Guetzli, Reispudding usw. Wir essen uns durch das meiste. Sahat lädt bei jedem Essen zwei grosse Löffel Sambal auf den Teller. Klar, dass ich das auch probieren muss. Ich hab’s ja schon auch gerne etwas schärfer aber bei diesem Sambal, sehe ich das Feuer in Holland. Beat reicht es schon, wenn er nur daran riecht. Das ganze Essen und der Tee dazu, schmeckt ausgezeichnet.

Gut eine Stunde später, wir haben die Piranhas-Strecke (Souvenirverkäufer) erfolgreich hinter uns gelassen, den Detektor passiert ohne das etwas angezeigt wurde, stehen wir im Park vor dem Borobudur-Tempel. Ich habe selten so etwas Schönes gesehen! Beat und ich bekommen nebst einem Guide auch einen Sarong den wir um die Hüfte binden müssen. Ohne den Sarong, darf kein Tempel betreten werden. Unser Guide Judi, sieht aus wie Tiger Woods, spricht sehr gut Deutsch und ist eine richtige Rakete !! Borobudur ist eine der grössten buddhistischen Tempelanlagen der Welt! Ein kolossales Bauwerk und der Besuch lohnt sich wirklich! Nachdem wir die einzelnen Stockwerke umrundet, die Geschichte von Siddharta gehört und die 150 Stufen bis zu den Stupas geschafft haben, sind wir zwar nicht erleuchtet aber tief beeindruckt! Der Borobudur Tempel steht unter dem Schutz der UNESCO.
Für die indonesischen Touristen ist nicht nur Borobudur DAS Fotosujet, auch Beat wird häufig geknipst. Viele kennen grosse, blonde Männer nur aus dem TV. Einen leibhaftigen dann vor sich zu haben ist dann schon etwas Besonderes. Die Mädchen tuscheln und kichern und die mutigen unter den Jungs grüssen auf Englisch und klopfen sich anschliessend gegenseitig auf die Schulter. Wir bedanken uns bei Judi, unserem Super-Guide und verlassen Borobudur.

Nächstes und letztes Ziel auf Java ist der Flughafen in Yogyakarta. Wir verabschieden und bedanken uns bei Ikman, er hat uns sicher auf Java herumchauffiert und bei Sahat der uns Gegenden gezeigt und Dinge erklärt hat, die wir mit einer grossen Reisegruppe nie gesehen und gehört hätten. Grossartig!!

Einmal mehr heisst es, einchecken. Es klappt alles reibungslos. Um 20:00 rollen wir auf dem Flugfeld, heben ab und landen nach 50 Minuten und einer Stunde Zeitverschiebung knapp vor 22:00 in Denpasar, Hauptstadt der Insel Bali. Wir werden bereits erwartet. Der Shuttle bringt uns nach Ubud in das Hotel Alam Indah. Unser Begleiter spricht ebenfalls sehr gut Deutsch und erklärt uns während der Fahrt die Gegend. Er ist Bauer und als Freelancer organisiert und begleitet er Fahrradtouren. Ob wir nicht auch Lust hätten auf eine Tour. Ich habe ihm gesagt, dass wenn ich meinen Flyer dabei hätte ich das machen würde aber nicht mit einem Mounty rauf und runter.
Eineinhalb Stunden später erreichen wir das Alam Indah Hotel. Es ist stockdunkel. Wir hören nur Grillengezirp.
In Indonesien ist es früh hell, also gegen 6:00 aber es dunkelt bereits um 17:00 ein. Das Hotel befindet sich neben einem Affenwald und ja, er ist von Langschwanz-Makaken bewohnt. Sehen und hören werden wir sie wohl am Freitag. Beat und ich beziehen unsere zweistöckige (!!) Suite. Zwei Bäder, zwei Aussensitzplätze, Bett mit Sicht auf Regenwald. Auch das sehen wir aber erst am nächsten Morgen. Jetzt nur noch duschen und ins Bett.
Beat bevorzugt die untere, riesen Freiluft-Dusche, muss diese aber mit einem Frosch teilen. Ich bleibe in der oberen Etage und dusche mit einem kleinen Gecko. Geckos im Haus, bedeuten Glück!
Mit Moskitonetzen und Geckos gegen Mücken, schlafen wir bis zum nächsten Morgen durch und werden erst durch das Geschirr klappern der Frühstücker geweckt.

Freitag, 6. Mai 2011

Unser erster Blick aus dem Fenster trifft auf blauen Himmel und sonst nichts als GRÜN! Palmen, Ficus, Frangipani Bäume, Heleconien, Weihnachtssterne so weit das Auge reicht! Wunderschön!
Mit sechs „Häusern“ ist das Alam Indah ein kleines Hotel, eine wohltuende Abwechslung zu denjenigen auf Java. Wir sind um 9:15 die letzten Frühstücksgäste und geniessen die indonesischen Pancakes mit Bananen und Kokosnussflocken. Neben uns arrangiert die „Hotel-Floristin“ bereits schönen Blumenschmuck aus verschiedenen Blüten und jungen Kokosblättern, gelernt von der Mutter, die es von ihrer Mutter gelernt hat, die es von ihrer Mutter gelernt hat……

Nach dem Essen laufen wir durch den Affenwald. Es braucht schon etwas Überwindung meinerseits…. Riesige Ficusbäume mit meterlangen Luftwurzeln wachsen in diesem Wald. Die Makaken springen von Baum zu Baum, sitzen auf dem Boden oder auf den Steinfiguren die hier überall zu finden sind. Meine Bedenken, das die Affen zu aufdringlich sein könnten, bleiben unbegründet. Wir kaufen aber auch nicht, wie andere Touris, Bananen für die Affen. Ein kurzer Spaziergang von 15 Minuten und wir sind im Künstlerdorf Ubud. Entlang der Strassen, befinden sich Geschäfte, Hotels und Restaurants. Hier bekommt man schöne Batik Kleidung, Schmuck und Malereien. Kein Lüftchen weht. Keine Ahnung wie heiss und wie hoch die Luftfeuchtigkeit ist. Unser Schritt verlangsamt sich automatisch und wird wie unsere Bewegungen, balinesisch, just flow.
Jetzt muss ein kühles Getränk her. Sitting and Tourist watching! 
Juhuuu, shopping! Finde einen sonnengelben Sarong und einen Wickel Jupe. Im tropisch angelegten Wayan Café, bestellen wir ein schön angerichtetes Mittagessen mit Ingwer-Tee.
Habe seit heute Morgen einen Klima-Anlage-Schnupfen, Toll. In der Pause bis zum Dessert, schaue ich mir den Garten genauer an und entdecke rot-gelbe Heleconien, Lotusblüten-, Fruchtstand und Blätter. Die habe ich früher an der Blumenbörse verkauft. Nach Kaffee und Apfelstrudel (!) machen wir uns auf den Heimweg wieder durch den Affenwald. Zurück im Hotel, gibt es für mich erst einmal eine Gecko und Frosch freie Dusche und Beat nimmt das Open Air Sofa für eine Siesta in Beschlag. Wir sind beide durchgenudelt! Im Wissen, dass wir am Samstag bereits um 8:00 für die Tour „unbekannter Osten“ abgeholt werden und wir überhaupt keinen Hunger haben, beschliessen wir bei den Rezeption-Jungs nur noch einen Tee zu trinken. In der Ferne sehen wir ein Wetterleuchten und Donner ist ebenfalls zu hören. Zum Tee gibt es ein Stück Zimtkuchen aus der Wayan Bäckerei.
Wir versuchen die verschiedenen Geräusche den Tiere zuzuordnen und fassen die bisherigen Erlebnisse zusammen.

Kurz nachdem wir im Zimmer sind, folgt wirklich der vorausgesagte Regen. Und wie es regnet, fadägrad abä!! Beat und ich, schauen oder besser hören dem ganzen draussen auf der Terrasse zu. Nach 15 Minuten ist auch schon alles wieder vorbei. Zeit, ins Bett zu gehen.

Samstag. 7. Mai 2011

Ich wäre gerne noch etwas länger in diesem wunderschönen Hotel geblieben und hätte den Urwald Garten genossen aber unsere „unbekannter Osten Tour“ steht auf dem Programm. Pünktlich werden wir von unserem Guide Gusti und dem Fahrer Getas abgeholt. Diesmal kein Shuttle sondern ein VW-Kübelwagen! Unsere Koffer haben in diesem kleinen Fahrzeug natürlich kein Platz aber ein Gepäck Transport ist schnell organisiert und so werden unsere Koffer schon nach Jimbaran gebracht. Wir fahren los. Heute ist Cabrio Wetter. Da in dieser Region viel Handwerk wie malen, schnitzen, stein meisseln, Batik und Silberschmuck Herstellung betrieben wird, möchten wir auch sehen, wie den so etwas entsteht und entscheiden uns für Wood Carving! Vor dem Ausstellungsraum sitzen die Holzschnitzer zusammen auf einer Art Terrasse und arbeiten. Es gibt keine Vorlagen. Der Künstler hat die Figur, eine Idee im Kopf und beginnt dann, diese umzusetzen.
Geschnitzt wird aus verschiedenen Hölzern wie Mahagoni, Teak, Sandal-Wood, (das teuerste Holz!) uam. Viele Hölzer wachsen aber nicht auf Bali und müssen importiert werden. Hat der Künstler ein Ideen Black-Out, lässt er sich von den Arbeiten der anderen Schnitzer inspirieren. Es sind wirkliche Kunstwerke! Unglaublich schön und filigran. Es gibt viele verschiedene Sujets. Tiere, Gebrauchsgegenstände und natürlich Götter, Göttinnen und Buddhas. Ich bin hin und weg! Nicht nur das Holz hat seinen Wert, auch welcher Künstler die Arbeit gemacht hat, bestimmt den Preis. Ein meditierender Buddha und der Elefantengott Ganesha (einer der Söhne Shivas) werden einen Platz bei uns daheim finden. Ganesha wird Glück zugesprochen. Darum steht vor oder in einem balinesischen Haus, (neben vielen anderen Gottheiten) eine Ganesha Figur. Sorgfältig werden die beiden Arbeiten eingepackt. Wir steigen wieder in unseren VW ein und fahren weiter durch üppiges Grün, an Dörfern vorbei zu einer Nutzpflanzen Plantage. Die meisten dieser Pflanzen resp. die Früchte davon, sind mir bekannt. Es ist aber doch immer wieder erstaunlich für mich, zu sehen wie üppig hier alles wächst. In der Masoala Halle im Zoo Zürich eine Kakao Frucht zu sehen ist schon fast eine Sensation. Und hier, hängen sie zu Dutzenden neben Kaffee, Ingwer, Pfeffer, Ananas und vielem mehr. Hier wird ebenfalls der bekannte Luwak Kaffee hergestellt und verkauft. Die Katze die es zur Herstellung dieses Kaffees braucht, sehen wir auch. Nach der Besichtigung der Plantage, dürfen wir starken balinesischen Kaffee, Ginseng Kaffee, Kakao-Kaffee, Ingwer-Tee und Lemongras-Tee degustieren. Ein Schluck vom Ingwer Tee und Beat kippt fast vom Stuhl, zu stark zu schahhaaarffff! Er bleibt beim Lemongras-Tee. Mir schmeckt alles recht gut. Natürlich kaufen wir etwas balinesischen Kaffee und für Beat Lemongras-Tee. Gegenüber der Plantage sehen wir Reisfelder. Sie sehen genauso aus, wie man sie von den Bildern her kennt.

Nächster Halt ist der Tempel „Pura Keheri“ in Bangli. Dieser „Tempel der Schatzkammer“ ist eines der grössten und gleichzeitig schönsten Heiligtümer auf Bali. Gusti erklärt uns die Bedeutung der geteilten Berge, der Schildkröte die von zwei Drachen flankiert wird. Und zeigt uns das Gamelan Orchester. Ich hoffe sehr, dass wir diese Musik noch hören können solange wir auf dieser Insel sind. Die Geschichten der verschiedenen Götter und die Bedeutungen der Figuren, erinnern mich an Märchen. Gespannt höre ich den Erzählungen zu und bin fasziniert ob den Gestalten die Shiva, Vishnu, Brahma und die anderen Gottheiten je nach dem was gebraucht wird, annehmen können. Den Durchblick, wer sich, warum und wieso in eine Wasserschlange, eine Seerose oder in was auch immer verwandelt, habe ich schon lange verloren, trotzdem empfinde ich diesen Glauben als unglaublich friedlich und respektvoll. 95% der Balinesen sind Hinduistischen Glaubens. Hindu der als Menschgewordener auf der symbolischen Stufenleiter den mittleren Teil einnimmt, ist bestrebt durch seine möglichst vielen guten Taten, irgendwann in das Nirwana eintreten zu können. Den Kreislauf von Geburt, Tod und Wiedergeburt der Seele zu durchbrechen, Wie genau das funktioniert, ist kompliziert aber der Weg dahin ist ein friedlicher! So sind die Balinesen sehr freundlich und haben einen respektvollen Umgang mit ihren Mitmenschen.

Wir verlassen den Tempel in welchem ein riesiger Banyan Baum (Ficus) steht und fahren weiter zu der Badeanlage Tirthagangga (Wasser des Ganges). Einst Ferienresidenz des Königs Raja von Amlapura. Prächtiger Teich mit Seerosen, Lotusblumen und Wasserspeiern. Heute ist diese herrschaftliche Anlage ein öffentliches Freibad. Leider hat Regen eingesetzt und unser Cabrio bekommt ein Dach. Nächstes Ziel, Mittagessen.

Wir fahren durch die tropische Hügellandschaft. Auf zahlreichen Terrassen wird Reis angebaut. Wir passieren Amed, bekannt bei Tauchern. Schliesslich halten wir bei einem Restaurant an und geniessen Reis, Gemüse, gebratene Soja Tätschli, Huhn-, und Fisch Satè mit Spanisch Nüssli Sauce. Zum Dessert gibt’s dicken, schwarzen Kaffee und gebackene Bananen, mhhhhh!!!! Der Regen hat nachgelassen aber mit Cabrio wird wohl nichts mehr. Ja nu, wenigstens die Seitenwände nimmt Getas weg. Wir fahren weiter der Küstenstrasse entlang und entdecken zahlreiche Fischerboote. Zwischendurch müssen wir durch halbe Bäche fahren, so stark ist der Regen.
Wir lassen Dörfer hinter uns, die von Viehbauern bewohnt sind. Viele Hühner, viele winkende Kinder, Rinder und Ziegen. Ab und zu ein Schwein. Auch fallen uns die Körbe auf in welchem jeweils ein grosser Hahn sitzt. Gusti erklärt uns, dass es sich dabei um Kampfhähne handelt. Heute ist auch ein ausgesprochen grosser Andrang bei den Waschplätzen. Grund dafür ist das „Eisen Fest“! Ursprünglich wurden Werkzeuge gesegnet die auf den Feldern gebraucht wurden. Heute gehören aber auch Motorräder und Autos dazu. Viele Fahrzeuge sind schön geschmückt und werden eben, herausgeputzt. Nach zweistündiger Fahrt, erreichen wir Jimbaran. Es ist schon halb sieben und dunkel. Wir verabschieden uns von Gusti und Getas. Begrüsst werden wir vom Hotel Jimbaran Puri Bali.

Erst wird einmal ein kaltes Erfrischungstuch gereicht, ein Welcome Drink, Blumen für mich und dann zum Check-in. Danach Zimmer Bezug. Falls wir dieses Zimmer lieber gegen eine Villa tauschen möchten, sei das kein Problem. Wir schauen uns die Villa an aber ich finde es doch etwas zu viel des Guten. Wir haben in unserem Zimmer schliesslich genug Extras und Beach-View. Alle Kleider vom Durchgemixten Koffer aufgehängt und auch hier, geniessen wir eine Open Air Dusche! Danach natürlich runter zum feinen Sandstrand und an die Bar.

Fix und Foxi zurück im Zimmer, lassen wir die Moskitonetze runter und fallen in einen komatösen Schlaf.

Sonntag, 8. Mai 2011

Es wecken uns Blitz und Donner am frühen Morgen. Bis zum Frühstück hat sich das Unwetter verzogen. Beim Buffet essen wir uns durch die verschiedenen Früchte, probieren von Mangostan und Jackfruit die wir immer gesehen aber noch nie gegessen haben. Natürlich bestelle ich Pancakes und Beat Sunny Side up Eggs. Nach dem Essen fotografiere ich den herzigen Bali Fischreiher. Er scheint hier der alleinige Herrscher über dem Seerosen Teich zu sein. Ausser kleinen Fischen und dicken Karpfen, ist für ihn keine Konkurrenz in Sicht. Beat informiert sich über den nächst gelegenen Golfplatz und bucht für Montag gleich um 13:00 eine Tee-Time. Ich organisiere für mich derweil einen Spa Termin.

Ganz ungewohnt ist es für uns, kein Tagesprogramm zu haben. Dafür Zeit um die Liegen am Strand zu testen. Beat schläft schon wieder und ich schreibe am Reisetagebuch, schaue aufs Meer hinaus und beobachte die Fischer und die jungen, wilden Wellenreiter.
Die Wellen sind recht hoch und füllen die Badehose mit Sand! Um 18.00 haben wir einen Tisch am Strand reserviert. Erst aber noch an die Bar, Happy Hour . Die vielen Fackeln und Kerzen zaubern eine schöne Stimmung rund um das Restaurant und den Strand. Auf der Karte stehen viele Fischgerichte. Die Auswahl an Fischen ist auch gleich schön auf Eis präsentiert. Wir graben unsere Füsse in den Sand und geniessen unser Essen.

Montag, 9. Mai 2011

Schon Montag! Wir müssen uns mit relaxen beeilen !
Nachricht von daheim. Alina und Mami sind wieder gut daheim angekommen und Alina freut sich auf die Schule.
Nach dem zmorgä, heute Fajita Eier Omelett und French Toast, macht sich Beat Golf-Fit. Erst ein paar Abschläge zum Aufwärmen, darum fährt er um 11:00 los. Gut eincrémen nicht vergessen, es ist schon wieder brützelheiss. Ich freue mich auf Manicure und Pedicure, lesen und nichts tun. Heute Abend werden wir eine Kecak-Tanz Aufführung sehen. Bin gespannt! Nach zweieinhalb Stunden habe ich die schönsten Finger- und Fussnägel von ganz Bali! Mit den beiden Beauty-Fröleins ist’s lustig. Die obligaten Fragen sind klar: wo ich herkomme, wie lange ich hier bleibe und wie vorauszusehen war, finden sie meinen Namen sehr lustig. Regular. Der war doch schon in Californien schon immer DER Brüller. Ich bevorzuge die Indonesische Übersetzung meines Namens wo ich zur Hälfte „Gula“= süss heisse . Natürlich trocknet der Nagellack bei diesen Temperaturen und dem feuchten Klima ewig nie und ich muss ganz vorsichtig durch den Sand laufen.

Beat kommt vom golfen. Etwas viele Bälle in den Bunker gespielt, dafür sei er immer mit dem Caddy auf dem Platz herum chauffiert worden. Und sein Caddy war weiblich. Auch einen weiblichen Fan hat er im Hotel! Lia, Chief Guest Relations ist ganz begeistert von ihm. Sie hat extra einen 9 Loch Flight und einen Shuttle reserviert (sie kennt den Golfplatz Manager) und möchte nun ganz genau wissen, wie’s war und ist dafür besorgt, dass Beat doch noch zu seinem Golf-Polo kommt, dass er sich als Andenken kaufen wollte. Die Kreditkarten Maschine hat aber nicht funktioniert. Lia O-Ton: You know, I want that our Guests leave the Hotel with a smile!

Jetzt aber ab ins Meer und in die Wellen. Werde grad von einer Mega-Hohen-Mammut-Welle überrascht und tauche irgendwo desorientiert wieder auf. Das Wasser hat genau die ideale Temperatur um ewig drin bleiben zu können. Zeit für die Dusche und anschliessender Happy Hour. Mojito und Jimbaran Blue Wave. Drei Gang Menü und Kecak Tanz dürfen wir am Strand geniessen.
Rund 40 Männer sitzen im Kreis um eine Art grossen Kerzenständer und singen. Der Kecak Tanz ist ein Ritual Tanz um böse Geister und Dämonen auszutreiben. Ich bin sehr beeindruckt. Schon lange vor der Aufführung habe ich gesehen, wie sich die Tänzer am Strand mit Abfolgen von Bewegungen vorbereitet haben. Einer der Tänzer hat sich in Trance versetzt und ist am Ende der Aufführung über glühende Kohle gelaufen und hat sich sogar direkt mit dem Rücken auf die Kohle gelegt. War schon etwas schaurig aber wie mir versichert wurde, war es für den Tänzer ungefährlich da er das regelmässig macht. Allerdings, so ungefährlich ist das nicht, wie seine Brandwunden zeigen.

Dienstag, 10.Mai 2011

Zweitletzter Tag. Frühstück mit Sicht auf den Seerosen-, Lotusblumen-, Karpfenteich. Pancakes und Special Egg of the Day, Wunderbar! Lia ist in Sicht und winkt. Wir planen heute am späteren Nachmittag nach Nusa Dua zu gehen.
Nus Dua ist ein richtiger Touri Ort. Viele Geschäfte mit allerlei Souvenirs. Ich finde ein paar schöne Pashminas für meine Freundinnen und mich. Die Restaurants sind auch klar auf Touristen ausgerichtet und ich bin ziemlich enttäuscht, dass wir unseren letzten Abend an solch einem Ort verbringen, traue mich aber auch nicht einfach zu gehen. Schliesslich haben wir schon bestellt, das Essen ist gut aber ich bin immer noch traurig. Habe ich vielleicht eine Art von „Kulturschock“? Lange Zeit immer nur wenige Menschen um mich gehabt und einfach die Natur geniessen können, jetzt wieder in das Getümmel?! Ich weiss es nicht. Beat versucht mich aufzuheitern und würde auf der Stelle an einen anderen Ort gehen aber ich reisse mich zusammen ;-). Zurück im Hotel, gehen wir noch einmal zum Strand und an die Bar.

Mittwoch, 11. Mai 2011

Gemütlich können wir das Frühstück am Strand geniessen. Unser Flug von Denpasar nach Singapur geht erst am Abend. So können wir noch einen schönen Tag am und im Meer verbringen. Lia organisiert uns ein Zimmer wo wir das Gepäck einstellen und duschen können.
Frisch geduscht und alles gepackt, stehen wir in der Rezeption. Verabschieden uns von allen Mitarbeitern die uns jeden Wunsch erfüllt haben. Lia begleitet uns zum Shuttle und verabschiedet uns herzlich. (daheim erwartet uns auch schon eine Mail von ihr ).

Wir werden zum Flughafen gefahren. Es klappt alles bestens. Es ist immer jemand da, der uns begleitet oder erklärt wo wir durchgehen müssen etc. Wir warten bis wir einsteigen können und wenig später, sind wir auch schon in der Luft und auf dem Weg nach Singapur, Flughafen Changi, für mich schon ein sehr vertrauter Ort ;-).

Donnerstag, 12. Mai 2012
Frühmorgens, Ortszeit 01.10 Uhr, geht der Flug weiter nach Zürich Kloten. Die Crew überrascht uns mit Champagner und einer Torte, WOW! Congratulations!! Enjoy your Honeymoon, have a sweet one and it’s our pleasure to have u flying with us today! Also allerliebscht!! Wir wissen bis heute nicht, wer das organisiert hat!

Um 8.00 setzt die A 380 Flugnummer SQ 346 A sanft in Kloten auf. Die Heimat hat uns wieder.
Wir werden von Mami abgeholt nach Thalwil gefahren. Beat hüpft kurz unter die Dusche und fährt gleich ins Geschäft. Ich mach mich ans auspacken und hole Alina gegen Mittag von der Schule ab. Die Wiedersehensfreude ist auf beiden Seiten gross und die Tränen haben „freie Fahrt“. Es gibt viel zu erzählen. Alina hat auch ein Tagebuch geschrieben und möchte natürlich gleich, dass ich es lese. Gespannt ist sie aber noch mehr auf das, was wir ihr aus Hong Kong, Java und Bali mitgebracht haben .

Durch die vielen Fotos und den Reisebericht, können wir die wunderschönen Tage immer wieder nachspüren! Wir haben so viel Schönes gesehen und so viel Interessantes erfahren dürfen, sind gesund und reich an Erlebnissen zurückgekommen. Ein Geschenk!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen