Mittwoch, 25. Januar 2012

Hong Kong vom 28. April bis 1. Mai 2011

Donnerstag, 28. April 2011

Schon seit 8:00 Uhr bin ich unterwegs. Viel zu früh, ich weiss! Dafür gemütlich von zuhause weg und mit dem Zug nach Kloten gefahren. Mein Flugzeug (A 380) fliegt erst um 12:00 Uhr. Aber ob ich daheim mein Buch lese oder in Kloten spielt eh keine Rolle.
Der wahre Grund: natürlich bin ich etwas aufgeregt. Das letzte Mal soweit geflogen bin ich vor x-Jahren nach Thailand und da musste ich nicht umsteigen!

10:05 Uhr, befinde mich im Flughafen Gebäude, also schon fast beim Gate E59. Wenn ich die Abflugtafel in Sichtweite habe, bin ich auch weniger nervös. Ich würde auch hören, wenn ich ausgerufen werden würde. Ist noch nie vorgekommen aber könnte ja….. Es werden ja immer wieder mal Namen ausgerufen, Herr Arumbenandeasut, bitte melden sie sich umgehend beim Schalter E32 (ich möchte keine Ausruferin sein, nicht am Hauptbahnhof und nicht am Flughafen).

Werde ich nun zur Teetrinkerin? Einen Milchkafi hatte ich daheim, einen Cappuccino an der Bye-Bye Bar, noch so ein Getränk wäre zu viel. Darum, än Münzä-Tee. Wahnsinn, die Verpackung für den Tee Beutel die da die Firma Lipton auffährt. Ist das wirklich nötig? Dreieckige Verpackung, da muss doch auch noch Luft reingeblasen werden damit es so aussieht, wie es aussieht. Die Zeiten der flachen Beutel Verpackung ist vorbei, nix mehr Platzsparend. So blöd! Marokkanische Minze. Die wächst auch bei mir im Garten.

Hoffentlich habe ich während dem Flug kein brüllendes Kind neben-, vor-, oder hinter mir. Upper Deck. Exit Row. Beinfreiheit. Nicht einmal halb ausgebucht sei der Flieger, hat Frau Vetsch gestern am Vorabend Check – in Schalter gesagt. Kann ich ja während des Fluges Sitzplatz – Hüpfen machen.

Eine Senioren Gruppe zur linken. Wo die wohl hinfliegen? Werde ich in diesem Alter auch in der Weltgeschichte rumreisen. Und was heisst da in diesem Alter? Tsss. Wie alt sind sie den?? Hinter mir ein Paar. Trinkt Prosecco. Schöne Ferien! Oh, ein weiteres Paar kommt dazu. Hoffentlich gibt es keinen Streit in den Ferien. So, Tasse leer. Ich mach mich mal auf, um zu sehen, wer da so mitfliegen wird.

Freitag, 29.April 2011

Singapur 6:55 Uhr. Bin Weltenbummler! Sitze im Flughafen Changi. Sehr schöner Flughafen den ich auf dieser Reise noch 2x sehen werde. Die haben Dendrobien angepflanzt und Palmen. Palmen im Flughafen??????? Tannenbäume in Kloten wären auch was. Habe so gut wie gar nicht geschlafen. Vielleicht dann noch etwas bis Hongkong. Daheim ist es jetzt fünfvoreins. Musste noch etwas Singapur Dollar wechseln, daran habe ich nicht gedacht. Jetzt kann ich mir wenigstens ein Wasser und einen Sugar raised Donut kaufen . Was man da alles frühstücken könnte….Dim Sum, Hühnersuppe….
Mein Nachbar zur linken fühlt sich scheinbar Vögeli wohl und spürt den Sommer unter den Armen. Wenn ich wählen könnte, dann lieber Hühnersuppe morgens um sieben, als dieses Grüchli.

Alles Mögliche an verschiedenen Hautfarben und Sprachen, läuft, schlurft, rennt und fährt an mir vorbei. Um diese Zeit sooooo viele Menschen, unglaublich! Und jeder Zwischengang spuckt neue Ankömmlinge aus. Hier gibt es sogar einen Butterfly Garden. Bleibe aber lieber in Sichtweite der Anzeigetafel. Mein Weiterflug ist noch nicht aufgeführt.
Ah, unsere Flugbegleitung schwebt gerade vorbei. Die sehen doch einfach super aus in ihren Wickelröcken und den passenden, bunten Oberteilen. Die dürfen sogar Sandalen anziehen während des Fluges und müssen ihre Füsse nicht in so Pumps reinquetschen. Asiaten mit Mundschutz, auch sie sind unterwegs. Doppelgängerin von Margrit Reber zum zweiten Mal vorbeigelaufen. Denke sowieso dass es in jedem Land einen Doppelgänger gibt. Mein streng riechender Nachbar verlässt mich, Schweizer.

Weiterflug nach Double-Security Check, Richtung Hong Kong. Lande irgendetwas nach 12:00 Uhr in Hong Kong. Beat hat mich gut gebrieft, wie das den mit der Airport Express Bahn geht. Kaufe Ticket für 100 HKG Dollar und schon kommt der MTR. Schleppe Koffer, Handgepäck und Fotoapparat in den Zug und kann für die nächsten 20 Minuten die Gegend auf mich wirken lassen.

Bewölkt, mein erstes Bild von Hong Kong und hohe Häuser, ja Hochhäuser. Alles flitzt an mir vorbei. Endstation Wanchai, raus aus dem Zug und reingehüpft in das Taxi. Nach fünfminütiger Fahrt, stehe ich vor dem Renaissance Harbour View Hotel. Eine Schlange vor dem Check – in. Es dauert und dauert bis ich meine Karte für das Zimmer im 27. Stock bekomme. Bin ich müde?? Keine Ahnung. Als erstes schaue ich aus dem Fenster, runter zum Pool und zum Tennisplatz. Werde wohl nicht erfahren, wie warm das Wasser im Pool ist. Anruf bei Beat. Er ist im Nebengebäude an der Messe. Ja, ich bin gut angekommen und möchte erst eine Dusche nehmen, dann kann es losgehen.

Bekomme einen Badge. Fühle mich wie Messebesucher. Also wie ein Offizieller . Treffen beim Stand von Justin auf Ugo. Justin ist Lieferant von Messern und kleinen Taschenlampen. Ugo hat ein paar Favoriten auf die Seite gelegt, die er nun mit Beat bespricht. Nach hin und her, welches Messer in ein gut beschriftbares Böxli passt, verabschieden wir uns von Justin und sehen uns die anderen Messestände an. Es gibt alles was man sich vorstellen kann. Dinge die die Welt nicht braucht. Memory-Sticks in allen Farben, solche die die Farbe wechseln können und blinken, ziehen unsere Aufmerksamkeit auf sich. Nachfragen nach Bestell Menge, Lieferfrist etc. Visitenkarte Abgabe und weiter geht’s. Wir treffen auf den Lieferanten welcher die Sigg Flaschen herstellt, interessant! Beat und Ugo bestellen Muster und fragen nach, wie es mit anderen Farben aussieht. Gleiches Prozedere wie oben, auch bei Produzenten von Schlüsselanhängern, Koffer-Tags, Wetterstationen und Digitalbilderrahmen.
Nach zwei Stunden gehen wir ins Hotel zurück, Ugo bezieht sein eigenes Zimmer und ich liege schon fast in der Horizontalen. Jetlag ahoi! Beat und Ugo müssen am Abend an ein Meeting mit verschiedenen Einkäufern und fahren mit der Star Ferry auf’s Festland. Ich schlafe derweil auf der Insel schon tief und fest, 12 Stunden lang.
Samstag, 30. April 2011

Am nächsten Morgen, Tagwache um 7:30 Uhr und Frühstücken im 40. Stock. Wir sind höher als der um’s Hotel kreisende Milan . Schönes Buffet, ja auch kann man schon Nudelsuppe und Dim Sum haben aber auch Zopf. Wirklich, ich habe Zopf entdeckt. Kommt der vielleicht ursprünglich aus China?? Schade, es ist immer noch bewölkt und regnet leicht.

Beat und Ugo haben ein Meeting. Geplant gewesen wäre, dass wir den Tag zusammen verbringen aber für mich ist ein Solo Programm auch ok. Mach mich auf die Socken. Raus aus dem Hotel, frage nach der Ferry, wie’s funktioniert und verabschiede mich, doch leicht nervös, bei dem freundlichen, indischen Hotel MA. No Miss, no worry. No problem. It’s really easy! Ok gut. Star Ferry ist schnell gefunden, Ticket löst ein netter Herr für mich. Verständigung mit Handzeichen klappt eben überall. Habe alles dabei was ich brauche, Geld, Wasser, Sonnencreme (ich glaube aber ehrlich, dass die Sonne keine Chance hat, bei dieser Smogdecke durchzukommen) Fotoapparat und Natel.
Die Fahrt dauert nicht allzu lange und ich lande sicher in Kowloon. So und jetzt? Eine Bus Tour ist eine gute Idee um mir einen Überblick zu verschaffen. Ha, Überblick verschaffen ist gut. Kaufe gleich ein Ticket für die Big Bus Kowloon Tour, Blue Route. Bevor ich loslaufe, mache ich, clever wie ich bin, vom imposanten Clock Tower ein Foto damit ich einen Anhaltspunkt habe, falls ich mich verlaufen sollte, ja und das sind berechtigte Bedenken .

Also los. Vorbei am Museum of Art und der Avenue of Stars. Kenne da aber von den Namen her nur Jacky Chan und Bruce Lee. Der Bus wartet schon und ich bin gespannt, was ich gleich alles zu sehen bekomme. Zum Glück regnet es nicht und so höre ich, auf der Cabrio Etage, mit den Stöpseln im Ohr zu, an was wir zur rechten und zur linken vorbeifahren. Gleichzeitig versuche ich mir einzuprägen, wo wir so durchfahren und was ich mir dann zu Fuss noch genauer ansehen möchte. Wer mich kennt, kennt auch meinen Orientierungssinn, resp. weiss, dass ich damit gar nicht ausgestattet wurde!
Alles sehr bunt, laut und hektisch. Mir fallen die riesigen Werbetafeln auf, die in die Strassen reinhängen. Alles flimmert und flackert. An den Fussgängerstreifen, die riesig breit sind, warten soooo viele Menschen und beim Tic, tic, tic tic, ticccccccccccccccccc laufen alle gleichzeitig los. Bin froh, alles erst einmal aus der Höhe zu sehen.

Unbedingt sehen möchte ich einen Markt. Wir fahren in der Nähe des Ladies Market durch und ich denke mir, also das findest du ja sicher wieder. Auch gibt es einen Goldfish Market und einen Jade Market. Zurück beim Ausgangspunkt bleibe ich gleich sitzen, könnte mit meinem Ticket den ganzen Tag diese Tour fahren. Zu Fuss geht es mir zu lange und auch kann ich mir das Taxi sparen. Also fahre ich noch einmal die Strecke bis in die Nähe des Ladies Market. Stehe irgendwo an der Nathan Road beim Langham Place Hotel und versuche mich zu erinnern wo ich jetzt durchlaufen muss. Hab’s natürlich nicht (auf Anhieb) gefunden. Dafür habe ich einen Markt der anderen Art entdeckt. Blumen, Gemüse, Früchte, Fisch, Esel, Pferd, Schwein, Huhn, Käfer, kreuch und fleuch. Die Fische sind ab und zu aus den Styropor Boxen gesprungen, wurden aber gleich wieder eingesammelt. Sooooo schöne Früchte und Gemüse und vor allem solche die mir bis anhin unbekannt waren, aufgetürmt und zum anbeissen präsentiert. Eine Augenweide. Habe schöne Fotos gemacht. Bei den Tieren die da so herumhingen habe ich mich nicht getraut aber ich habe mir alles genau angeschaut. Geröstet, gebraten, eingelegt, kandiert…..Könnt ihr euch vorstellen welche Gerüche mir da in die Nase gestiegen sind? Ich fand’s toll!

Auf den Ladies Market bin ich dann doch noch, zufällig in einer Seitenstrasse, gestossen. Ja, natürlich habe ich gefragt aber ich englisch und der gefragte chinesisch, alles klar? Eben!
Der Markt schien mir lang, zu lang um ihn nüchtern zu besuchen. Also ich rein in irgendein Restaurant auf eine Portion Reis und Gemüse an einen grossen Tisch mit zig Nudelsuppenschlürfenden Chinesen. Dann wieder raus und rein ins Getümmel. Mehrheitlich gibt es da Textil und Elektronik. Da hat mir der vorhergehende Markt besser gefallen. Auch den Goldfish Market finde ich noch aber der Anblick der vielen Fische in den kleinen Aquarien und der Tiere in den winzigen Gehegen, macht mich traurig. Da sitzen bis zu zehn Welpen in einer kleinen Kiste zusammengeknäuelt auf einem Gitter und warten auf Käufer. Das gleiche Bild bei jungen Büsis, Hasen, Wellensittichen usw.

Irgendwann klingelt mein Telefon und Beat fragt mich „die Sitzung ist fertig, wo bist du denn?“. Ja das weiss ich doch nicht. Irgendwo an einer Kreuzung, mal schauen wie’s den hier heisst. Wusstest du übrigens, dass die bei Prada und Gucci anstehen um reingehen zu können? Finde kein Strassenschild. Und vor ein paar Minuten sind aus allen Löchern Menschen geströmt. Die Trottoirs sind voll und über eine Strasse zu gehen bei Grün ist schon fast unmöglich, man muss sehr aufpassen, dass man nicht abgedrängt wird. Aha, heute ist ein Nationaler Feiertag, darum die Menschenmassen alles klar. Also ich bin an der Hamilton Road irgendwo und komme jetzt mit dem Taxi zurück an die Ferry Station.

Glücklich, dass ich ein Taxi nach 10 Minuten ergattert habe und der Chauffeur noch etwas englisch spricht, mir erklärt was es mit dem heutigen Tag und der vielen Menschen auf sich hat, treffe ich fast zeitgleich wie Ugo und Beat beim Treffpunkt ein. Wir gehen zu Fuss wieder Richtung Downtown und machen einen Abstecher in den Kowloon Park. Zur Abwechslung mal ein ruhiges Fleckchen mit viel Grün. Ich erzähle von meinem Tag, und natürlich müssen die Jungs von meinen Wachsapfel probieren den ich auf dem Markt gekauft habe. Schmeckt nach Erdbeeren, sagt Ugo, schmeckt nach nichts, sagt Beat.

Unser Hunger führt uns in ein Restaurant in der Höhe. Überhaupt ist alles immer Hoch hier. Zu hoch für mich. Fühle mich genauso wohl wie manchmal in den Bergen, links und rechts eingekesselt. Das ist doch irgendwie bedrohlich nicht?! Also fahren wir mit dem Lift, ich weiss auch nicht, vielleicht in den 15 Stock in ein Restaurant. So nebenbei, was ich nachgelesen habe ist, das sich rund zwölf, der Weltweit höchsten Gebäude in Hong Kong befinden. Das höchste Gebäude ist ja das Burj Khalifa in Dubai mit 160 Etagen.

Ich möchte genau dasselbe, was die am Nebentisch essen. So eine Art chinesische Fajita. Da wir nicht genau wissen, wie das gegessen wird, wird es uns gezeigt. Schmeckt gut und leicht. Tortilla mit Ente, Pak Choi glaube ich und noch einem anderen Gemüse und etwas Sauce. Beat und Ugo bestellen natürlich noch Nudeln, Reis, Chicken sweet and sour, Fisch, usw. Fast der ganze Tisch ist voll mit Schlüsselchen, Schälchen, Tellern, Sojasaucen und weiss ich noch was.

Nach dem Essen gehen wir in eine Bar im …Stock und schauen auf Hong Kong herunter. Danach geht’s heimwärts mit der Star Ferry ins Renaissance Harbour View Hotel nach Wanchai. Ich kämpfe immer noch etwas mit dem Jet Lag und schlafe ziemlich schnell ein.

Sonntag, 1. Mai 2011

Nach dem Frühstück wollen wir auf den Peak. Hopp in ein Taxi und los. Glücklicherweise sind wir „earlybrids“. Kurz nachdem wir uns in eine mittellange Schlange eingereiht haben, treffen ganz viele Besucher ein. (Haben wohl alle dieselbe Idee). Nach ein paar Minuten, besteigen wir die Zahnradbahn (sicher eine Schweizer Konstruktion). Langsam kriechen wir den Hügel hinauf und landen schliesslich auf dem Victoria Peak. Leider ist es auch heute bedeckt und somit die Sicht auf die Stadt nicht frei. Trotzdem ist es beeindruckend!

Am Nachmittag fahren wir mit dem Bus zum Stanley Market. Schöne und abwechslungsreiche Fahrt im gut gefederten Bus . Toller Markt mit allerlei Krimskrams aber auch wirklich schönem Schmuck mit Jade Steinen. Wir Essen in einem Lokal in Strandnähe, mal im Erdgeschoss (die Toiletten befinden sich dafür im 4. Stock) und geniessen den schönen Nachmittag.

Da Ugo am Abend bereits wieder nach Hause fliegt, müssen wir uns langsam wieder zu der Busstation bewegen. Wir verabschieden Ugo und machen noch einen Spaziergang. Wir sehen uns die nächtliche Lasershow an, welche jeden Tag aufgeführt wird. Danach zurück ins Hotel. Auch wir müssen packen da wir morgen unsere „Honeymoon-Reise“ antreten werden.

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