Mittwoch, 25. Januar 2012

Hong Kong vom 28. April bis 1. Mai 2011

Donnerstag, 28. April 2011

Schon seit 8:00 Uhr bin ich unterwegs. Viel zu früh, ich weiss! Dafür gemütlich von zuhause weg und mit dem Zug nach Kloten gefahren. Mein Flugzeug (A 380) fliegt erst um 12:00 Uhr. Aber ob ich daheim mein Buch lese oder in Kloten spielt eh keine Rolle.
Der wahre Grund: natürlich bin ich etwas aufgeregt. Das letzte Mal soweit geflogen bin ich vor x-Jahren nach Thailand und da musste ich nicht umsteigen!

10:05 Uhr, befinde mich im Flughafen Gebäude, also schon fast beim Gate E59. Wenn ich die Abflugtafel in Sichtweite habe, bin ich auch weniger nervös. Ich würde auch hören, wenn ich ausgerufen werden würde. Ist noch nie vorgekommen aber könnte ja….. Es werden ja immer wieder mal Namen ausgerufen, Herr Arumbenandeasut, bitte melden sie sich umgehend beim Schalter E32 (ich möchte keine Ausruferin sein, nicht am Hauptbahnhof und nicht am Flughafen).

Werde ich nun zur Teetrinkerin? Einen Milchkafi hatte ich daheim, einen Cappuccino an der Bye-Bye Bar, noch so ein Getränk wäre zu viel. Darum, än Münzä-Tee. Wahnsinn, die Verpackung für den Tee Beutel die da die Firma Lipton auffährt. Ist das wirklich nötig? Dreieckige Verpackung, da muss doch auch noch Luft reingeblasen werden damit es so aussieht, wie es aussieht. Die Zeiten der flachen Beutel Verpackung ist vorbei, nix mehr Platzsparend. So blöd! Marokkanische Minze. Die wächst auch bei mir im Garten.

Hoffentlich habe ich während dem Flug kein brüllendes Kind neben-, vor-, oder hinter mir. Upper Deck. Exit Row. Beinfreiheit. Nicht einmal halb ausgebucht sei der Flieger, hat Frau Vetsch gestern am Vorabend Check – in Schalter gesagt. Kann ich ja während des Fluges Sitzplatz – Hüpfen machen.

Eine Senioren Gruppe zur linken. Wo die wohl hinfliegen? Werde ich in diesem Alter auch in der Weltgeschichte rumreisen. Und was heisst da in diesem Alter? Tsss. Wie alt sind sie den?? Hinter mir ein Paar. Trinkt Prosecco. Schöne Ferien! Oh, ein weiteres Paar kommt dazu. Hoffentlich gibt es keinen Streit in den Ferien. So, Tasse leer. Ich mach mich mal auf, um zu sehen, wer da so mitfliegen wird.

Freitag, 29.April 2011

Singapur 6:55 Uhr. Bin Weltenbummler! Sitze im Flughafen Changi. Sehr schöner Flughafen den ich auf dieser Reise noch 2x sehen werde. Die haben Dendrobien angepflanzt und Palmen. Palmen im Flughafen??????? Tannenbäume in Kloten wären auch was. Habe so gut wie gar nicht geschlafen. Vielleicht dann noch etwas bis Hongkong. Daheim ist es jetzt fünfvoreins. Musste noch etwas Singapur Dollar wechseln, daran habe ich nicht gedacht. Jetzt kann ich mir wenigstens ein Wasser und einen Sugar raised Donut kaufen . Was man da alles frühstücken könnte….Dim Sum, Hühnersuppe….
Mein Nachbar zur linken fühlt sich scheinbar Vögeli wohl und spürt den Sommer unter den Armen. Wenn ich wählen könnte, dann lieber Hühnersuppe morgens um sieben, als dieses Grüchli.

Alles Mögliche an verschiedenen Hautfarben und Sprachen, läuft, schlurft, rennt und fährt an mir vorbei. Um diese Zeit sooooo viele Menschen, unglaublich! Und jeder Zwischengang spuckt neue Ankömmlinge aus. Hier gibt es sogar einen Butterfly Garden. Bleibe aber lieber in Sichtweite der Anzeigetafel. Mein Weiterflug ist noch nicht aufgeführt.
Ah, unsere Flugbegleitung schwebt gerade vorbei. Die sehen doch einfach super aus in ihren Wickelröcken und den passenden, bunten Oberteilen. Die dürfen sogar Sandalen anziehen während des Fluges und müssen ihre Füsse nicht in so Pumps reinquetschen. Asiaten mit Mundschutz, auch sie sind unterwegs. Doppelgängerin von Margrit Reber zum zweiten Mal vorbeigelaufen. Denke sowieso dass es in jedem Land einen Doppelgänger gibt. Mein streng riechender Nachbar verlässt mich, Schweizer.

Weiterflug nach Double-Security Check, Richtung Hong Kong. Lande irgendetwas nach 12:00 Uhr in Hong Kong. Beat hat mich gut gebrieft, wie das den mit der Airport Express Bahn geht. Kaufe Ticket für 100 HKG Dollar und schon kommt der MTR. Schleppe Koffer, Handgepäck und Fotoapparat in den Zug und kann für die nächsten 20 Minuten die Gegend auf mich wirken lassen.

Bewölkt, mein erstes Bild von Hong Kong und hohe Häuser, ja Hochhäuser. Alles flitzt an mir vorbei. Endstation Wanchai, raus aus dem Zug und reingehüpft in das Taxi. Nach fünfminütiger Fahrt, stehe ich vor dem Renaissance Harbour View Hotel. Eine Schlange vor dem Check – in. Es dauert und dauert bis ich meine Karte für das Zimmer im 27. Stock bekomme. Bin ich müde?? Keine Ahnung. Als erstes schaue ich aus dem Fenster, runter zum Pool und zum Tennisplatz. Werde wohl nicht erfahren, wie warm das Wasser im Pool ist. Anruf bei Beat. Er ist im Nebengebäude an der Messe. Ja, ich bin gut angekommen und möchte erst eine Dusche nehmen, dann kann es losgehen.

Bekomme einen Badge. Fühle mich wie Messebesucher. Also wie ein Offizieller . Treffen beim Stand von Justin auf Ugo. Justin ist Lieferant von Messern und kleinen Taschenlampen. Ugo hat ein paar Favoriten auf die Seite gelegt, die er nun mit Beat bespricht. Nach hin und her, welches Messer in ein gut beschriftbares Böxli passt, verabschieden wir uns von Justin und sehen uns die anderen Messestände an. Es gibt alles was man sich vorstellen kann. Dinge die die Welt nicht braucht. Memory-Sticks in allen Farben, solche die die Farbe wechseln können und blinken, ziehen unsere Aufmerksamkeit auf sich. Nachfragen nach Bestell Menge, Lieferfrist etc. Visitenkarte Abgabe und weiter geht’s. Wir treffen auf den Lieferanten welcher die Sigg Flaschen herstellt, interessant! Beat und Ugo bestellen Muster und fragen nach, wie es mit anderen Farben aussieht. Gleiches Prozedere wie oben, auch bei Produzenten von Schlüsselanhängern, Koffer-Tags, Wetterstationen und Digitalbilderrahmen.
Nach zwei Stunden gehen wir ins Hotel zurück, Ugo bezieht sein eigenes Zimmer und ich liege schon fast in der Horizontalen. Jetlag ahoi! Beat und Ugo müssen am Abend an ein Meeting mit verschiedenen Einkäufern und fahren mit der Star Ferry auf’s Festland. Ich schlafe derweil auf der Insel schon tief und fest, 12 Stunden lang.
Samstag, 30. April 2011

Am nächsten Morgen, Tagwache um 7:30 Uhr und Frühstücken im 40. Stock. Wir sind höher als der um’s Hotel kreisende Milan . Schönes Buffet, ja auch kann man schon Nudelsuppe und Dim Sum haben aber auch Zopf. Wirklich, ich habe Zopf entdeckt. Kommt der vielleicht ursprünglich aus China?? Schade, es ist immer noch bewölkt und regnet leicht.

Beat und Ugo haben ein Meeting. Geplant gewesen wäre, dass wir den Tag zusammen verbringen aber für mich ist ein Solo Programm auch ok. Mach mich auf die Socken. Raus aus dem Hotel, frage nach der Ferry, wie’s funktioniert und verabschiede mich, doch leicht nervös, bei dem freundlichen, indischen Hotel MA. No Miss, no worry. No problem. It’s really easy! Ok gut. Star Ferry ist schnell gefunden, Ticket löst ein netter Herr für mich. Verständigung mit Handzeichen klappt eben überall. Habe alles dabei was ich brauche, Geld, Wasser, Sonnencreme (ich glaube aber ehrlich, dass die Sonne keine Chance hat, bei dieser Smogdecke durchzukommen) Fotoapparat und Natel.
Die Fahrt dauert nicht allzu lange und ich lande sicher in Kowloon. So und jetzt? Eine Bus Tour ist eine gute Idee um mir einen Überblick zu verschaffen. Ha, Überblick verschaffen ist gut. Kaufe gleich ein Ticket für die Big Bus Kowloon Tour, Blue Route. Bevor ich loslaufe, mache ich, clever wie ich bin, vom imposanten Clock Tower ein Foto damit ich einen Anhaltspunkt habe, falls ich mich verlaufen sollte, ja und das sind berechtigte Bedenken .

Also los. Vorbei am Museum of Art und der Avenue of Stars. Kenne da aber von den Namen her nur Jacky Chan und Bruce Lee. Der Bus wartet schon und ich bin gespannt, was ich gleich alles zu sehen bekomme. Zum Glück regnet es nicht und so höre ich, auf der Cabrio Etage, mit den Stöpseln im Ohr zu, an was wir zur rechten und zur linken vorbeifahren. Gleichzeitig versuche ich mir einzuprägen, wo wir so durchfahren und was ich mir dann zu Fuss noch genauer ansehen möchte. Wer mich kennt, kennt auch meinen Orientierungssinn, resp. weiss, dass ich damit gar nicht ausgestattet wurde!
Alles sehr bunt, laut und hektisch. Mir fallen die riesigen Werbetafeln auf, die in die Strassen reinhängen. Alles flimmert und flackert. An den Fussgängerstreifen, die riesig breit sind, warten soooo viele Menschen und beim Tic, tic, tic tic, ticccccccccccccccccc laufen alle gleichzeitig los. Bin froh, alles erst einmal aus der Höhe zu sehen.

Unbedingt sehen möchte ich einen Markt. Wir fahren in der Nähe des Ladies Market durch und ich denke mir, also das findest du ja sicher wieder. Auch gibt es einen Goldfish Market und einen Jade Market. Zurück beim Ausgangspunkt bleibe ich gleich sitzen, könnte mit meinem Ticket den ganzen Tag diese Tour fahren. Zu Fuss geht es mir zu lange und auch kann ich mir das Taxi sparen. Also fahre ich noch einmal die Strecke bis in die Nähe des Ladies Market. Stehe irgendwo an der Nathan Road beim Langham Place Hotel und versuche mich zu erinnern wo ich jetzt durchlaufen muss. Hab’s natürlich nicht (auf Anhieb) gefunden. Dafür habe ich einen Markt der anderen Art entdeckt. Blumen, Gemüse, Früchte, Fisch, Esel, Pferd, Schwein, Huhn, Käfer, kreuch und fleuch. Die Fische sind ab und zu aus den Styropor Boxen gesprungen, wurden aber gleich wieder eingesammelt. Sooooo schöne Früchte und Gemüse und vor allem solche die mir bis anhin unbekannt waren, aufgetürmt und zum anbeissen präsentiert. Eine Augenweide. Habe schöne Fotos gemacht. Bei den Tieren die da so herumhingen habe ich mich nicht getraut aber ich habe mir alles genau angeschaut. Geröstet, gebraten, eingelegt, kandiert…..Könnt ihr euch vorstellen welche Gerüche mir da in die Nase gestiegen sind? Ich fand’s toll!

Auf den Ladies Market bin ich dann doch noch, zufällig in einer Seitenstrasse, gestossen. Ja, natürlich habe ich gefragt aber ich englisch und der gefragte chinesisch, alles klar? Eben!
Der Markt schien mir lang, zu lang um ihn nüchtern zu besuchen. Also ich rein in irgendein Restaurant auf eine Portion Reis und Gemüse an einen grossen Tisch mit zig Nudelsuppenschlürfenden Chinesen. Dann wieder raus und rein ins Getümmel. Mehrheitlich gibt es da Textil und Elektronik. Da hat mir der vorhergehende Markt besser gefallen. Auch den Goldfish Market finde ich noch aber der Anblick der vielen Fische in den kleinen Aquarien und der Tiere in den winzigen Gehegen, macht mich traurig. Da sitzen bis zu zehn Welpen in einer kleinen Kiste zusammengeknäuelt auf einem Gitter und warten auf Käufer. Das gleiche Bild bei jungen Büsis, Hasen, Wellensittichen usw.

Irgendwann klingelt mein Telefon und Beat fragt mich „die Sitzung ist fertig, wo bist du denn?“. Ja das weiss ich doch nicht. Irgendwo an einer Kreuzung, mal schauen wie’s den hier heisst. Wusstest du übrigens, dass die bei Prada und Gucci anstehen um reingehen zu können? Finde kein Strassenschild. Und vor ein paar Minuten sind aus allen Löchern Menschen geströmt. Die Trottoirs sind voll und über eine Strasse zu gehen bei Grün ist schon fast unmöglich, man muss sehr aufpassen, dass man nicht abgedrängt wird. Aha, heute ist ein Nationaler Feiertag, darum die Menschenmassen alles klar. Also ich bin an der Hamilton Road irgendwo und komme jetzt mit dem Taxi zurück an die Ferry Station.

Glücklich, dass ich ein Taxi nach 10 Minuten ergattert habe und der Chauffeur noch etwas englisch spricht, mir erklärt was es mit dem heutigen Tag und der vielen Menschen auf sich hat, treffe ich fast zeitgleich wie Ugo und Beat beim Treffpunkt ein. Wir gehen zu Fuss wieder Richtung Downtown und machen einen Abstecher in den Kowloon Park. Zur Abwechslung mal ein ruhiges Fleckchen mit viel Grün. Ich erzähle von meinem Tag, und natürlich müssen die Jungs von meinen Wachsapfel probieren den ich auf dem Markt gekauft habe. Schmeckt nach Erdbeeren, sagt Ugo, schmeckt nach nichts, sagt Beat.

Unser Hunger führt uns in ein Restaurant in der Höhe. Überhaupt ist alles immer Hoch hier. Zu hoch für mich. Fühle mich genauso wohl wie manchmal in den Bergen, links und rechts eingekesselt. Das ist doch irgendwie bedrohlich nicht?! Also fahren wir mit dem Lift, ich weiss auch nicht, vielleicht in den 15 Stock in ein Restaurant. So nebenbei, was ich nachgelesen habe ist, das sich rund zwölf, der Weltweit höchsten Gebäude in Hong Kong befinden. Das höchste Gebäude ist ja das Burj Khalifa in Dubai mit 160 Etagen.

Ich möchte genau dasselbe, was die am Nebentisch essen. So eine Art chinesische Fajita. Da wir nicht genau wissen, wie das gegessen wird, wird es uns gezeigt. Schmeckt gut und leicht. Tortilla mit Ente, Pak Choi glaube ich und noch einem anderen Gemüse und etwas Sauce. Beat und Ugo bestellen natürlich noch Nudeln, Reis, Chicken sweet and sour, Fisch, usw. Fast der ganze Tisch ist voll mit Schlüsselchen, Schälchen, Tellern, Sojasaucen und weiss ich noch was.

Nach dem Essen gehen wir in eine Bar im …Stock und schauen auf Hong Kong herunter. Danach geht’s heimwärts mit der Star Ferry ins Renaissance Harbour View Hotel nach Wanchai. Ich kämpfe immer noch etwas mit dem Jet Lag und schlafe ziemlich schnell ein.

Sonntag, 1. Mai 2011

Nach dem Frühstück wollen wir auf den Peak. Hopp in ein Taxi und los. Glücklicherweise sind wir „earlybrids“. Kurz nachdem wir uns in eine mittellange Schlange eingereiht haben, treffen ganz viele Besucher ein. (Haben wohl alle dieselbe Idee). Nach ein paar Minuten, besteigen wir die Zahnradbahn (sicher eine Schweizer Konstruktion). Langsam kriechen wir den Hügel hinauf und landen schliesslich auf dem Victoria Peak. Leider ist es auch heute bedeckt und somit die Sicht auf die Stadt nicht frei. Trotzdem ist es beeindruckend!

Am Nachmittag fahren wir mit dem Bus zum Stanley Market. Schöne und abwechslungsreiche Fahrt im gut gefederten Bus . Toller Markt mit allerlei Krimskrams aber auch wirklich schönem Schmuck mit Jade Steinen. Wir Essen in einem Lokal in Strandnähe, mal im Erdgeschoss (die Toiletten befinden sich dafür im 4. Stock) und geniessen den schönen Nachmittag.

Da Ugo am Abend bereits wieder nach Hause fliegt, müssen wir uns langsam wieder zu der Busstation bewegen. Wir verabschieden Ugo und machen noch einen Spaziergang. Wir sehen uns die nächtliche Lasershow an, welche jeden Tag aufgeführt wird. Danach zurück ins Hotel. Auch wir müssen packen da wir morgen unsere „Honeymoon-Reise“ antreten werden.

Java und Bali vom 2. - 12. Mai 2011

Montag, 2. Mai 2011

Flug nach Jakarta von Hong Kong via Singapur. Der Montag ist ein reiner Reisetag! Abflug HKG 10:30 Ankunft 14:10 in Singapur. Weiterflug nach Jakarta, Landung 16:05. Visa holen, kosten 250‘000 Indonesische Rupien. Dann Immigration. Nach einer Stunde schliesslich, haben wir unseren Guide für die nächsten drei Tage getroffen, Sahat!
Mit Sahat und unserem Fahrer Ikman, machen wir uns Richtung Hafen auf. Das Be- und Entladen der Waren auf den Schiffen wird alleine durch „Man-Power“ erledigt. Sahat erzählt uns, dass so viele Menschen in Jakarta (ehemaliges Batavia) leben, dass es nicht genug Arbeit für alle hat. So laden die Menschen die Frachtensegler ohne Gabelstapler im Hafen Sunda Kelapa ab. Dies geschieht in max. zwei Tagen, sonst muss der Eigner mehr an Standgebühren zahlen. Im Notfall werden zusätzliche Akkordarbeiter angestellt.

Nach der Hafenbesichtigung sollte die Fahrt weitergehen, aber wir stehen im Feierabend Verkehr. Stau bis nach Bandung. Unglaublich diese Blechlawine! Links uns Rechts fahren Honda-Töffli an uns vorbei. Quetschen sich zwischen den Autos durch, äs isch keis luägä! Um 22:00 Ankunft im Hotel Grand Preanger in Bandung. Welcome Drink an der Bar. Wir sind Hundemüde. Trotzdem kann ich nicht einschlafen. Das Zimmer ist im Tiefkühlmodus, brrrrrrr.

Dienstag, 3. Mai 2011

Frühstück um 7:45. Sahat holt uns um 8:30 ab. Volles Programm. Fahrt zum Gemüsemarkt in Lembang. Sahat erklärt uns die Herstellung von einer Art Caramel-Kokosnuss-Zältli. Und von in einem Bananenblatt eingewickelten, geraspelten Kokosnuss Breis. Beides probiert…. Beides viel zu süss für meinen Geschmack . Zahni lässt grüssen.
Weiter geht’s zu den Früchten die uns unbekannt sind und deren Namen ich, kaum gehört, auch schon wieder vergessen habe. Geschmacklich zwischen Grapefruit und Passionsfrucht. Viele Baby-Bananen, Honig-Ananas, Berge von Avocados, Kürbissen, Salaten, Weisskohl……..

Wir fahren weiter. Ziel ist der Vulkan Tangkuban Prahu. Auf dem Weg sehen wir Gärtnereien (obligater Stooooopppppp!!) und später viele Tee Plantagen. Kurz bevor wir den Kraterrand erreichen, fahren wir durch einen schattigeren Abschnitt. Wunderschöne, weisse Datura (Engelstrompeten) säumen die Strassen!
Beim Krater angekommen, bin ich überrascht, welch buntes Treiben uns erwartet. Souvenir-Verkäufer, Guides die Touren rund um den Vulkan anbieten zu Fuss und zu Pferd.
Wir verlassen den Feuerberg und fahren nach Ciater zu den heissen Bädern (42°). Das ist genau Beat’s Temperatur. Mich verstrupfts hingegen fast. Man sollte sich nicht länger als 30 Minuten im Wasser aufhalten. Wir steigen aus dem Bad, nicht nur weil die 30 Minuten um sind, sondern auch weil eine Horde Holländer das Wasser einnimmt. Hilfe!
Mittagessen mit Sahat. Weiterfahrt an Nelken-, Avocado-, Brotfrucht und Jackfruit Bäumen vorbei. Teeplantagen und Maniokfelder links und rechts. Dazwischen hören wir immer wieder einmal den „Gesang“ des Muezzin. (Indonesien ist die weltgrösste Muslim-Nation).
Unser nächstes Ziel nun ist die bekannte Anklung-Musikschule in Bandung.
Die Vorführung beginnt mit einem Wayang Golek Spiel. Das sind Holzpuppen die durch einen Stab im Rumpf drehbar sind.
Die Puppen haben menschliche Charakterzüge, Gut, Böse, Habgierig usw. Wayang Aufführungen beinhalten immer moralische Botschaften. Normalerweise dauert eine Wayang-Golek Aufführung mehr als sieben Stunden. Wir sehen nur einen kurzen Auszug.
Danach führen kleine Kinder einen Tanz auf, herzig!
Vier junge Mädchen führen den Tari Merak Tanz (Pfauentanz) auf. Alle Vorführungen werden von einem Orchester begleitet. Schliesslich verteilen die Kinder allen Besuchern eine Anklung und nun spielen wir zusammen. Da Anklungs in allen Tonlagen verteilt werden, klingt es innert kurzer Zeit erstaunlich gut, mir gefällt es sehr.
Anklung = Musik Instrument aus Bambus. www.anklung-udjo.co.id

Nach unserem Einsatz, spielen die jungen Künstler anspruchsvolle Angklung Musikstücke. Nach der Aufführung, bringen uns Sahat und Ikman zurück in unser Hotel. Der nächste morgen wird früh beginnen, darum hüpfen wir schon bald nach dem Nachtessen ins Bett.

Mittwoch, 4. Mai 2011

Tagwache ist 6:00. Ikman ist gestern bereits mit unserem Gepäck vorgefahren. Wir machen die gleiche Strecke mit dem Zug. Sahat fährt mit uns zum Bahnhof und der Zug tuckert auch pünktlich um 8:00 los. Eine tolle Fahrt vorbei an Reisfeldern und durch kleine, bunte Dörfer.
Überall wachsen Bananenstauden, Kautschuk Bäume, Mais und Maniok.
Die Zugfahrt dauert sechs Stunden. Ich kann mich an den verschiedenen Grüntönen nicht satt sehen. Beat und Sahat hingegen, schnarchen abwechslungsweise neben mir.

Am Bahnhof von Kurjo (11 Meter über Meer) wartet bereits unser treuer Fahrer Ikman. Er bringt uns nach Wonosobo ins Hotel Kresna.
Unterwegs halten wir immer wieder einmal an und lassen uns von Sahat erklären, warum ein Durian Baum das Einkommen einer Familie sichert. Wie Kautschuk gewonnen wird. In welchem Dorf Keramik und in einem anderen Ziegelsteine hergestellt wird. Was es mit dem Familien Programm „zwei Kinder sind genug“ auf sich hat. Warum viele Indonesier Diabetiker sind und das bereits schon ab 40 Jahren. Wie man in einer Apotheke Kondome kauft und was es mit B1 und B2 in einem sumatranischen Restaurant auf sich hat. (Sahat kommt aus Sumatra).
Wir hören gespannt zu und ich staune einmal mehr, ab dem Strassenverkehr und der rücksichtsvollen Fahrweise! Wir kommen in eine Gegend die für ihre Salak-Palme, vor allem aber für die Frucht bekannt ist. Ikman besorgt uns von einem Stand ein paar der Schlangenfrüchte (die Schale erinnert an Schlangenhaut) und natürlich probieren wir sie gleich. Schmeckt sehr gut, nur zu viel, sagt Sahat, gibt Verstopfung!

Wir erreichen Wonosobo und checken ein. Sahat empfiehlt uns das Restaurant Asia. Nach einem Apéro an der Bar machen wir uns auf den Weg. Kurz vor unserer Ankunft in Wonosobo scheint es heftig geregnet zu haben. Wir weichen Pfützen und kleinen Seen aus. Das Essen ist sehr gut, Chicken Saté, Nasi Goreng mit Gemüse und Beat bestellt frittierte Shrimps und Reis. Das Essen kostet 140‘000 IR! Es hat wieder angefangen zu regnen als wir aus dem Restaurant kommen, was heisst denn da Regen. Es giesst wie aus Kübeln und entsprechend durchnässt, treffen wir im Hotel ein.

Donnerstag, 5. Mai 2011

Da der Frühstücksservice heute Morgen etwas länger dauert, (kein Buffet), verspätet sich unsere Abfahrt zum Dieng Plateau um 20 Minuten. Wir fahren durch den Regen und durch Wonosobo auf 2100 m.ü.M zum Kawak Sikidang = Brodelnder Krater. Als wir aus dem Auto steigen, schlägt uns der Schwefel Geruch zünftig entgegen und es haut uns fast aus den Socken. Unglaublich! Auf dem Weg zum Krater, laufen wir an blubbernden Schlammlöchern vorbei. Die Temperatur des Schwefelwassers im Krater beträgt 90°!

Kurze Fahrt zum Telaga Warna (Farbiger See). Baden verboten!! Der nächste Stopp ist Borobudur. Durch Dörfer, vorbei an Bananenstauden, Bambuswäldern, Reis-Terrassen, Kaffee, Kakao-, und Rambutanbäumen, Kokospalmen und Indonesischen Nüssli, erreichen wir Yogyakarta.

Es ist schon 13:00, also Zeit für ein Mittagessen. Das reichhaltige Buffet wird uns erklärt. Safran-, und normaler Reis (Nasi) gebratene Nudeln (Bami) Rindfleisch, Saté-Spiessli, Gemüse, Suppe, Sojakräcker, Mais-tätschli, Papaya, Melonen, Ananas, süsses aus Kokosnuss, Guetzli, Reispudding usw. Wir essen uns durch das meiste. Sahat lädt bei jedem Essen zwei grosse Löffel Sambal auf den Teller. Klar, dass ich das auch probieren muss. Ich hab’s ja schon auch gerne etwas schärfer aber bei diesem Sambal, sehe ich das Feuer in Holland. Beat reicht es schon, wenn er nur daran riecht. Das ganze Essen und der Tee dazu, schmeckt ausgezeichnet.

Gut eine Stunde später, wir haben die Piranhas-Strecke (Souvenirverkäufer) erfolgreich hinter uns gelassen, den Detektor passiert ohne das etwas angezeigt wurde, stehen wir im Park vor dem Borobudur-Tempel. Ich habe selten so etwas Schönes gesehen! Beat und ich bekommen nebst einem Guide auch einen Sarong den wir um die Hüfte binden müssen. Ohne den Sarong, darf kein Tempel betreten werden. Unser Guide Judi, sieht aus wie Tiger Woods, spricht sehr gut Deutsch und ist eine richtige Rakete !! Borobudur ist eine der grössten buddhistischen Tempelanlagen der Welt! Ein kolossales Bauwerk und der Besuch lohnt sich wirklich! Nachdem wir die einzelnen Stockwerke umrundet, die Geschichte von Siddharta gehört und die 150 Stufen bis zu den Stupas geschafft haben, sind wir zwar nicht erleuchtet aber tief beeindruckt! Der Borobudur Tempel steht unter dem Schutz der UNESCO.
Für die indonesischen Touristen ist nicht nur Borobudur DAS Fotosujet, auch Beat wird häufig geknipst. Viele kennen grosse, blonde Männer nur aus dem TV. Einen leibhaftigen dann vor sich zu haben ist dann schon etwas Besonderes. Die Mädchen tuscheln und kichern und die mutigen unter den Jungs grüssen auf Englisch und klopfen sich anschliessend gegenseitig auf die Schulter. Wir bedanken uns bei Judi, unserem Super-Guide und verlassen Borobudur.

Nächstes und letztes Ziel auf Java ist der Flughafen in Yogyakarta. Wir verabschieden und bedanken uns bei Ikman, er hat uns sicher auf Java herumchauffiert und bei Sahat der uns Gegenden gezeigt und Dinge erklärt hat, die wir mit einer grossen Reisegruppe nie gesehen und gehört hätten. Grossartig!!

Einmal mehr heisst es, einchecken. Es klappt alles reibungslos. Um 20:00 rollen wir auf dem Flugfeld, heben ab und landen nach 50 Minuten und einer Stunde Zeitverschiebung knapp vor 22:00 in Denpasar, Hauptstadt der Insel Bali. Wir werden bereits erwartet. Der Shuttle bringt uns nach Ubud in das Hotel Alam Indah. Unser Begleiter spricht ebenfalls sehr gut Deutsch und erklärt uns während der Fahrt die Gegend. Er ist Bauer und als Freelancer organisiert und begleitet er Fahrradtouren. Ob wir nicht auch Lust hätten auf eine Tour. Ich habe ihm gesagt, dass wenn ich meinen Flyer dabei hätte ich das machen würde aber nicht mit einem Mounty rauf und runter.
Eineinhalb Stunden später erreichen wir das Alam Indah Hotel. Es ist stockdunkel. Wir hören nur Grillengezirp.
In Indonesien ist es früh hell, also gegen 6:00 aber es dunkelt bereits um 17:00 ein. Das Hotel befindet sich neben einem Affenwald und ja, er ist von Langschwanz-Makaken bewohnt. Sehen und hören werden wir sie wohl am Freitag. Beat und ich beziehen unsere zweistöckige (!!) Suite. Zwei Bäder, zwei Aussensitzplätze, Bett mit Sicht auf Regenwald. Auch das sehen wir aber erst am nächsten Morgen. Jetzt nur noch duschen und ins Bett.
Beat bevorzugt die untere, riesen Freiluft-Dusche, muss diese aber mit einem Frosch teilen. Ich bleibe in der oberen Etage und dusche mit einem kleinen Gecko. Geckos im Haus, bedeuten Glück!
Mit Moskitonetzen und Geckos gegen Mücken, schlafen wir bis zum nächsten Morgen durch und werden erst durch das Geschirr klappern der Frühstücker geweckt.

Freitag, 6. Mai 2011

Unser erster Blick aus dem Fenster trifft auf blauen Himmel und sonst nichts als GRÜN! Palmen, Ficus, Frangipani Bäume, Heleconien, Weihnachtssterne so weit das Auge reicht! Wunderschön!
Mit sechs „Häusern“ ist das Alam Indah ein kleines Hotel, eine wohltuende Abwechslung zu denjenigen auf Java. Wir sind um 9:15 die letzten Frühstücksgäste und geniessen die indonesischen Pancakes mit Bananen und Kokosnussflocken. Neben uns arrangiert die „Hotel-Floristin“ bereits schönen Blumenschmuck aus verschiedenen Blüten und jungen Kokosblättern, gelernt von der Mutter, die es von ihrer Mutter gelernt hat, die es von ihrer Mutter gelernt hat……

Nach dem Essen laufen wir durch den Affenwald. Es braucht schon etwas Überwindung meinerseits…. Riesige Ficusbäume mit meterlangen Luftwurzeln wachsen in diesem Wald. Die Makaken springen von Baum zu Baum, sitzen auf dem Boden oder auf den Steinfiguren die hier überall zu finden sind. Meine Bedenken, das die Affen zu aufdringlich sein könnten, bleiben unbegründet. Wir kaufen aber auch nicht, wie andere Touris, Bananen für die Affen. Ein kurzer Spaziergang von 15 Minuten und wir sind im Künstlerdorf Ubud. Entlang der Strassen, befinden sich Geschäfte, Hotels und Restaurants. Hier bekommt man schöne Batik Kleidung, Schmuck und Malereien. Kein Lüftchen weht. Keine Ahnung wie heiss und wie hoch die Luftfeuchtigkeit ist. Unser Schritt verlangsamt sich automatisch und wird wie unsere Bewegungen, balinesisch, just flow.
Jetzt muss ein kühles Getränk her. Sitting and Tourist watching! 
Juhuuu, shopping! Finde einen sonnengelben Sarong und einen Wickel Jupe. Im tropisch angelegten Wayan Café, bestellen wir ein schön angerichtetes Mittagessen mit Ingwer-Tee.
Habe seit heute Morgen einen Klima-Anlage-Schnupfen, Toll. In der Pause bis zum Dessert, schaue ich mir den Garten genauer an und entdecke rot-gelbe Heleconien, Lotusblüten-, Fruchtstand und Blätter. Die habe ich früher an der Blumenbörse verkauft. Nach Kaffee und Apfelstrudel (!) machen wir uns auf den Heimweg wieder durch den Affenwald. Zurück im Hotel, gibt es für mich erst einmal eine Gecko und Frosch freie Dusche und Beat nimmt das Open Air Sofa für eine Siesta in Beschlag. Wir sind beide durchgenudelt! Im Wissen, dass wir am Samstag bereits um 8:00 für die Tour „unbekannter Osten“ abgeholt werden und wir überhaupt keinen Hunger haben, beschliessen wir bei den Rezeption-Jungs nur noch einen Tee zu trinken. In der Ferne sehen wir ein Wetterleuchten und Donner ist ebenfalls zu hören. Zum Tee gibt es ein Stück Zimtkuchen aus der Wayan Bäckerei.
Wir versuchen die verschiedenen Geräusche den Tiere zuzuordnen und fassen die bisherigen Erlebnisse zusammen.

Kurz nachdem wir im Zimmer sind, folgt wirklich der vorausgesagte Regen. Und wie es regnet, fadägrad abä!! Beat und ich, schauen oder besser hören dem ganzen draussen auf der Terrasse zu. Nach 15 Minuten ist auch schon alles wieder vorbei. Zeit, ins Bett zu gehen.

Samstag. 7. Mai 2011

Ich wäre gerne noch etwas länger in diesem wunderschönen Hotel geblieben und hätte den Urwald Garten genossen aber unsere „unbekannter Osten Tour“ steht auf dem Programm. Pünktlich werden wir von unserem Guide Gusti und dem Fahrer Getas abgeholt. Diesmal kein Shuttle sondern ein VW-Kübelwagen! Unsere Koffer haben in diesem kleinen Fahrzeug natürlich kein Platz aber ein Gepäck Transport ist schnell organisiert und so werden unsere Koffer schon nach Jimbaran gebracht. Wir fahren los. Heute ist Cabrio Wetter. Da in dieser Region viel Handwerk wie malen, schnitzen, stein meisseln, Batik und Silberschmuck Herstellung betrieben wird, möchten wir auch sehen, wie den so etwas entsteht und entscheiden uns für Wood Carving! Vor dem Ausstellungsraum sitzen die Holzschnitzer zusammen auf einer Art Terrasse und arbeiten. Es gibt keine Vorlagen. Der Künstler hat die Figur, eine Idee im Kopf und beginnt dann, diese umzusetzen.
Geschnitzt wird aus verschiedenen Hölzern wie Mahagoni, Teak, Sandal-Wood, (das teuerste Holz!) uam. Viele Hölzer wachsen aber nicht auf Bali und müssen importiert werden. Hat der Künstler ein Ideen Black-Out, lässt er sich von den Arbeiten der anderen Schnitzer inspirieren. Es sind wirkliche Kunstwerke! Unglaublich schön und filigran. Es gibt viele verschiedene Sujets. Tiere, Gebrauchsgegenstände und natürlich Götter, Göttinnen und Buddhas. Ich bin hin und weg! Nicht nur das Holz hat seinen Wert, auch welcher Künstler die Arbeit gemacht hat, bestimmt den Preis. Ein meditierender Buddha und der Elefantengott Ganesha (einer der Söhne Shivas) werden einen Platz bei uns daheim finden. Ganesha wird Glück zugesprochen. Darum steht vor oder in einem balinesischen Haus, (neben vielen anderen Gottheiten) eine Ganesha Figur. Sorgfältig werden die beiden Arbeiten eingepackt. Wir steigen wieder in unseren VW ein und fahren weiter durch üppiges Grün, an Dörfern vorbei zu einer Nutzpflanzen Plantage. Die meisten dieser Pflanzen resp. die Früchte davon, sind mir bekannt. Es ist aber doch immer wieder erstaunlich für mich, zu sehen wie üppig hier alles wächst. In der Masoala Halle im Zoo Zürich eine Kakao Frucht zu sehen ist schon fast eine Sensation. Und hier, hängen sie zu Dutzenden neben Kaffee, Ingwer, Pfeffer, Ananas und vielem mehr. Hier wird ebenfalls der bekannte Luwak Kaffee hergestellt und verkauft. Die Katze die es zur Herstellung dieses Kaffees braucht, sehen wir auch. Nach der Besichtigung der Plantage, dürfen wir starken balinesischen Kaffee, Ginseng Kaffee, Kakao-Kaffee, Ingwer-Tee und Lemongras-Tee degustieren. Ein Schluck vom Ingwer Tee und Beat kippt fast vom Stuhl, zu stark zu schahhaaarffff! Er bleibt beim Lemongras-Tee. Mir schmeckt alles recht gut. Natürlich kaufen wir etwas balinesischen Kaffee und für Beat Lemongras-Tee. Gegenüber der Plantage sehen wir Reisfelder. Sie sehen genauso aus, wie man sie von den Bildern her kennt.

Nächster Halt ist der Tempel „Pura Keheri“ in Bangli. Dieser „Tempel der Schatzkammer“ ist eines der grössten und gleichzeitig schönsten Heiligtümer auf Bali. Gusti erklärt uns die Bedeutung der geteilten Berge, der Schildkröte die von zwei Drachen flankiert wird. Und zeigt uns das Gamelan Orchester. Ich hoffe sehr, dass wir diese Musik noch hören können solange wir auf dieser Insel sind. Die Geschichten der verschiedenen Götter und die Bedeutungen der Figuren, erinnern mich an Märchen. Gespannt höre ich den Erzählungen zu und bin fasziniert ob den Gestalten die Shiva, Vishnu, Brahma und die anderen Gottheiten je nach dem was gebraucht wird, annehmen können. Den Durchblick, wer sich, warum und wieso in eine Wasserschlange, eine Seerose oder in was auch immer verwandelt, habe ich schon lange verloren, trotzdem empfinde ich diesen Glauben als unglaublich friedlich und respektvoll. 95% der Balinesen sind Hinduistischen Glaubens. Hindu der als Menschgewordener auf der symbolischen Stufenleiter den mittleren Teil einnimmt, ist bestrebt durch seine möglichst vielen guten Taten, irgendwann in das Nirwana eintreten zu können. Den Kreislauf von Geburt, Tod und Wiedergeburt der Seele zu durchbrechen, Wie genau das funktioniert, ist kompliziert aber der Weg dahin ist ein friedlicher! So sind die Balinesen sehr freundlich und haben einen respektvollen Umgang mit ihren Mitmenschen.

Wir verlassen den Tempel in welchem ein riesiger Banyan Baum (Ficus) steht und fahren weiter zu der Badeanlage Tirthagangga (Wasser des Ganges). Einst Ferienresidenz des Königs Raja von Amlapura. Prächtiger Teich mit Seerosen, Lotusblumen und Wasserspeiern. Heute ist diese herrschaftliche Anlage ein öffentliches Freibad. Leider hat Regen eingesetzt und unser Cabrio bekommt ein Dach. Nächstes Ziel, Mittagessen.

Wir fahren durch die tropische Hügellandschaft. Auf zahlreichen Terrassen wird Reis angebaut. Wir passieren Amed, bekannt bei Tauchern. Schliesslich halten wir bei einem Restaurant an und geniessen Reis, Gemüse, gebratene Soja Tätschli, Huhn-, und Fisch Satè mit Spanisch Nüssli Sauce. Zum Dessert gibt’s dicken, schwarzen Kaffee und gebackene Bananen, mhhhhh!!!! Der Regen hat nachgelassen aber mit Cabrio wird wohl nichts mehr. Ja nu, wenigstens die Seitenwände nimmt Getas weg. Wir fahren weiter der Küstenstrasse entlang und entdecken zahlreiche Fischerboote. Zwischendurch müssen wir durch halbe Bäche fahren, so stark ist der Regen.
Wir lassen Dörfer hinter uns, die von Viehbauern bewohnt sind. Viele Hühner, viele winkende Kinder, Rinder und Ziegen. Ab und zu ein Schwein. Auch fallen uns die Körbe auf in welchem jeweils ein grosser Hahn sitzt. Gusti erklärt uns, dass es sich dabei um Kampfhähne handelt. Heute ist auch ein ausgesprochen grosser Andrang bei den Waschplätzen. Grund dafür ist das „Eisen Fest“! Ursprünglich wurden Werkzeuge gesegnet die auf den Feldern gebraucht wurden. Heute gehören aber auch Motorräder und Autos dazu. Viele Fahrzeuge sind schön geschmückt und werden eben, herausgeputzt. Nach zweistündiger Fahrt, erreichen wir Jimbaran. Es ist schon halb sieben und dunkel. Wir verabschieden uns von Gusti und Getas. Begrüsst werden wir vom Hotel Jimbaran Puri Bali.

Erst wird einmal ein kaltes Erfrischungstuch gereicht, ein Welcome Drink, Blumen für mich und dann zum Check-in. Danach Zimmer Bezug. Falls wir dieses Zimmer lieber gegen eine Villa tauschen möchten, sei das kein Problem. Wir schauen uns die Villa an aber ich finde es doch etwas zu viel des Guten. Wir haben in unserem Zimmer schliesslich genug Extras und Beach-View. Alle Kleider vom Durchgemixten Koffer aufgehängt und auch hier, geniessen wir eine Open Air Dusche! Danach natürlich runter zum feinen Sandstrand und an die Bar.

Fix und Foxi zurück im Zimmer, lassen wir die Moskitonetze runter und fallen in einen komatösen Schlaf.

Sonntag, 8. Mai 2011

Es wecken uns Blitz und Donner am frühen Morgen. Bis zum Frühstück hat sich das Unwetter verzogen. Beim Buffet essen wir uns durch die verschiedenen Früchte, probieren von Mangostan und Jackfruit die wir immer gesehen aber noch nie gegessen haben. Natürlich bestelle ich Pancakes und Beat Sunny Side up Eggs. Nach dem Essen fotografiere ich den herzigen Bali Fischreiher. Er scheint hier der alleinige Herrscher über dem Seerosen Teich zu sein. Ausser kleinen Fischen und dicken Karpfen, ist für ihn keine Konkurrenz in Sicht. Beat informiert sich über den nächst gelegenen Golfplatz und bucht für Montag gleich um 13:00 eine Tee-Time. Ich organisiere für mich derweil einen Spa Termin.

Ganz ungewohnt ist es für uns, kein Tagesprogramm zu haben. Dafür Zeit um die Liegen am Strand zu testen. Beat schläft schon wieder und ich schreibe am Reisetagebuch, schaue aufs Meer hinaus und beobachte die Fischer und die jungen, wilden Wellenreiter.
Die Wellen sind recht hoch und füllen die Badehose mit Sand! Um 18.00 haben wir einen Tisch am Strand reserviert. Erst aber noch an die Bar, Happy Hour . Die vielen Fackeln und Kerzen zaubern eine schöne Stimmung rund um das Restaurant und den Strand. Auf der Karte stehen viele Fischgerichte. Die Auswahl an Fischen ist auch gleich schön auf Eis präsentiert. Wir graben unsere Füsse in den Sand und geniessen unser Essen.

Montag, 9. Mai 2011

Schon Montag! Wir müssen uns mit relaxen beeilen !
Nachricht von daheim. Alina und Mami sind wieder gut daheim angekommen und Alina freut sich auf die Schule.
Nach dem zmorgä, heute Fajita Eier Omelett und French Toast, macht sich Beat Golf-Fit. Erst ein paar Abschläge zum Aufwärmen, darum fährt er um 11:00 los. Gut eincrémen nicht vergessen, es ist schon wieder brützelheiss. Ich freue mich auf Manicure und Pedicure, lesen und nichts tun. Heute Abend werden wir eine Kecak-Tanz Aufführung sehen. Bin gespannt! Nach zweieinhalb Stunden habe ich die schönsten Finger- und Fussnägel von ganz Bali! Mit den beiden Beauty-Fröleins ist’s lustig. Die obligaten Fragen sind klar: wo ich herkomme, wie lange ich hier bleibe und wie vorauszusehen war, finden sie meinen Namen sehr lustig. Regular. Der war doch schon in Californien schon immer DER Brüller. Ich bevorzuge die Indonesische Übersetzung meines Namens wo ich zur Hälfte „Gula“= süss heisse . Natürlich trocknet der Nagellack bei diesen Temperaturen und dem feuchten Klima ewig nie und ich muss ganz vorsichtig durch den Sand laufen.

Beat kommt vom golfen. Etwas viele Bälle in den Bunker gespielt, dafür sei er immer mit dem Caddy auf dem Platz herum chauffiert worden. Und sein Caddy war weiblich. Auch einen weiblichen Fan hat er im Hotel! Lia, Chief Guest Relations ist ganz begeistert von ihm. Sie hat extra einen 9 Loch Flight und einen Shuttle reserviert (sie kennt den Golfplatz Manager) und möchte nun ganz genau wissen, wie’s war und ist dafür besorgt, dass Beat doch noch zu seinem Golf-Polo kommt, dass er sich als Andenken kaufen wollte. Die Kreditkarten Maschine hat aber nicht funktioniert. Lia O-Ton: You know, I want that our Guests leave the Hotel with a smile!

Jetzt aber ab ins Meer und in die Wellen. Werde grad von einer Mega-Hohen-Mammut-Welle überrascht und tauche irgendwo desorientiert wieder auf. Das Wasser hat genau die ideale Temperatur um ewig drin bleiben zu können. Zeit für die Dusche und anschliessender Happy Hour. Mojito und Jimbaran Blue Wave. Drei Gang Menü und Kecak Tanz dürfen wir am Strand geniessen.
Rund 40 Männer sitzen im Kreis um eine Art grossen Kerzenständer und singen. Der Kecak Tanz ist ein Ritual Tanz um böse Geister und Dämonen auszutreiben. Ich bin sehr beeindruckt. Schon lange vor der Aufführung habe ich gesehen, wie sich die Tänzer am Strand mit Abfolgen von Bewegungen vorbereitet haben. Einer der Tänzer hat sich in Trance versetzt und ist am Ende der Aufführung über glühende Kohle gelaufen und hat sich sogar direkt mit dem Rücken auf die Kohle gelegt. War schon etwas schaurig aber wie mir versichert wurde, war es für den Tänzer ungefährlich da er das regelmässig macht. Allerdings, so ungefährlich ist das nicht, wie seine Brandwunden zeigen.

Dienstag, 10.Mai 2011

Zweitletzter Tag. Frühstück mit Sicht auf den Seerosen-, Lotusblumen-, Karpfenteich. Pancakes und Special Egg of the Day, Wunderbar! Lia ist in Sicht und winkt. Wir planen heute am späteren Nachmittag nach Nusa Dua zu gehen.
Nus Dua ist ein richtiger Touri Ort. Viele Geschäfte mit allerlei Souvenirs. Ich finde ein paar schöne Pashminas für meine Freundinnen und mich. Die Restaurants sind auch klar auf Touristen ausgerichtet und ich bin ziemlich enttäuscht, dass wir unseren letzten Abend an solch einem Ort verbringen, traue mich aber auch nicht einfach zu gehen. Schliesslich haben wir schon bestellt, das Essen ist gut aber ich bin immer noch traurig. Habe ich vielleicht eine Art von „Kulturschock“? Lange Zeit immer nur wenige Menschen um mich gehabt und einfach die Natur geniessen können, jetzt wieder in das Getümmel?! Ich weiss es nicht. Beat versucht mich aufzuheitern und würde auf der Stelle an einen anderen Ort gehen aber ich reisse mich zusammen ;-). Zurück im Hotel, gehen wir noch einmal zum Strand und an die Bar.

Mittwoch, 11. Mai 2011

Gemütlich können wir das Frühstück am Strand geniessen. Unser Flug von Denpasar nach Singapur geht erst am Abend. So können wir noch einen schönen Tag am und im Meer verbringen. Lia organisiert uns ein Zimmer wo wir das Gepäck einstellen und duschen können.
Frisch geduscht und alles gepackt, stehen wir in der Rezeption. Verabschieden uns von allen Mitarbeitern die uns jeden Wunsch erfüllt haben. Lia begleitet uns zum Shuttle und verabschiedet uns herzlich. (daheim erwartet uns auch schon eine Mail von ihr ).

Wir werden zum Flughafen gefahren. Es klappt alles bestens. Es ist immer jemand da, der uns begleitet oder erklärt wo wir durchgehen müssen etc. Wir warten bis wir einsteigen können und wenig später, sind wir auch schon in der Luft und auf dem Weg nach Singapur, Flughafen Changi, für mich schon ein sehr vertrauter Ort ;-).

Donnerstag, 12. Mai 2012
Frühmorgens, Ortszeit 01.10 Uhr, geht der Flug weiter nach Zürich Kloten. Die Crew überrascht uns mit Champagner und einer Torte, WOW! Congratulations!! Enjoy your Honeymoon, have a sweet one and it’s our pleasure to have u flying with us today! Also allerliebscht!! Wir wissen bis heute nicht, wer das organisiert hat!

Um 8.00 setzt die A 380 Flugnummer SQ 346 A sanft in Kloten auf. Die Heimat hat uns wieder.
Wir werden von Mami abgeholt nach Thalwil gefahren. Beat hüpft kurz unter die Dusche und fährt gleich ins Geschäft. Ich mach mich ans auspacken und hole Alina gegen Mittag von der Schule ab. Die Wiedersehensfreude ist auf beiden Seiten gross und die Tränen haben „freie Fahrt“. Es gibt viel zu erzählen. Alina hat auch ein Tagebuch geschrieben und möchte natürlich gleich, dass ich es lese. Gespannt ist sie aber noch mehr auf das, was wir ihr aus Hong Kong, Java und Bali mitgebracht haben .

Durch die vielen Fotos und den Reisebericht, können wir die wunderschönen Tage immer wieder nachspüren! Wir haben so viel Schönes gesehen und so viel Interessantes erfahren dürfen, sind gesund und reich an Erlebnissen zurückgekommen. Ein Geschenk!

Mein verwaister Blog :-)

Liebe Leser,

ui ui ui, musste erst den Staub von meinem Blog wischen da ich ihn unter der dicken Schicht schon gar nicht mehr gefunden habe :-). Jetzt aber habe ich gaaaaanz viel geschrieben. Allerdings ist das was kommt, nicht mehr topp aktuell aber immerhin...

Im Frühling letztes Jahr, war ich in Hong Kong und danach mit meine Mann in Java und Bali für zwei Wochen. Da habe ich brav eine Reisebericht geschrieben, den ihr nun nachlesen könnt.

Viel Spass und bis bald, hoffentlich!
Grüsse, Regula